Alle Mähroboter haben immer eine Quadratmeterangabe, um einem potentiellen Käufer zu vermitteln, für welche Flächengröße das Gerät ungefähr geeignet ist. Aber was wird hier eigentlich genau angegeben? Wie musst du diese Quadratmeter-Angabe lesen?

Was bedeutet die Quadratmeter-Angabe beim Mähroboter? Die Quadratmeter-Angabe beim Mähroboter gibt die maximale Flächenleistung des Geräts an. Dabei wird von optimalen Bedingungen im Garten ausgegangen, die in der Praxis meist nicht gegeben sind. Zudem gehen die Hersteller bei dieser Angabe von einem täglichen Betrieb von mindestens 12 oder teilweise auch bis zu 24 Stunden aus.

Die maximale Flächenleistung des Mähroboters ist also nur ein grober Richtwert und ist nicht gleichbedeutend mit der Fläche, die der Mähroboter in deinem Garten tatsächlich mähen kann. Doch wie viel kann er denn eigentlich mähen?

Was genau bedeutet die Quadratmeter-Angabe beim Mähroboter?

Mit der Quadratmeter-Angabe beim Mähroboter machen die Hersteller eine Angabe für die maximale Flächenleistung, die der Mähroboter haben kann, bzw. die größtmögliche Fläche, die er mähen kann. Das ist quasi die absolut maximal mögliche Fläche, die er mähen kann, wenn alle Bedingungen perfekt sind.

Das bedeutet, dass diese Fläche folgendermaßen aussieht:

  • Sie ist absolut gerade, es gibt nicht das geringste Gefälle
  • Sie ist quadratisch
  • Es gibt keine Hindernisse auf der Fläche
  • Es handelt sich um eine Rasensorte die sich leicht schneiden lässt (die Arbeit für das Mähwerk ist leichter)
  • Der Mähplan wird nicht durch Witterungsbedingungen wie Regen durcheinandergebracht
  • Die Messer sind immer scharf
  • Der Mähroboter mäht je nach Hersteller zwischen 12 Stunden bis zu 24 Stunden (manche Mähroboter haben eine Mindestanzahl an täglichen Ruhestunden)

Du siehst also, es werden Bedingungen angenommen, die in der Praxis nur selten vorkommen. Dein Garten wird vermutlich nicht absolut quadratisch und ebenerdig, ohne auch nur das geringste Hindernis, mit einer „leicht zu mähenden“ Rasensorte, ohne dass es jemals regnet, mit niemals stumpf werdenden Klingen. Und vielleicht willst du den Mähroboter auch nicht 12 oder gar 24 Stunden betreiben.

Aus diesem Grund solltest du, wenn du dir einen Mähroboter zulegst, einen gewissen Puffer einrechnen, was die Flächenleistung angeht und dieser sollte nicht zu knapp bemessen sein. Es ist schwierig, hier einen allgemeingültigen Richtwert zu nennen, da dies sehr individuell für jeden Garten ist.

Selbst wenn du einen annähernd perfekten Garten hast, der den oberen Kriterien annähernd entspricht und du den Mähroboter mit maximaler Laufzeit laufen lässt, solltest du mindestens 10 % mehr Flächenleistung einrechnen, die dein Mähroboter braucht. Bei vielen Gärten sind es aber wohl eher ungefähr 50 %. Aber es kann wirklich stark variieren.

Welche Faktoren im Garten machen eine höhere Flächenleistung notwendig?

Ein Rasen mit 500 qm kann also in den seltensten Fällen von einem Mähroboter mit 500 qm maximaler Flächenleistung gemäht werden. Wenn du dir die utopischen Bedingungen oben in der Liste anschaust, die die Hersteller bei ihrer Berechnung der maximalen Flächenleistung annehmen, kannst du dir leicht überlegen, welche Faktoren dann dazu führen, dass der Mähroboter mehr Flächenleistung braucht.

Flächenleistung bei starkem Gefälle

Hat dein Garten ein Gefälle bzw. eine Steigung, kommt der Mähroboter beim Mähen langsamer voran. Doch nicht nur das. Er verbraucht auch mehr Energie, wenn er bergauf fahren muss. Dadurch entlädt sich der Akku schneller und die Intervalle, nach denen sich der Mähroboter wieder zurück zu Ladestation fahren muss, um sich neu aufzuladen sind kürzer. Er schafft also in einem Mähdurchgang einfach weniger. Das kann in extremen Fällen die tatsächliche Flächenleistung des Mähroboter deutlich reduzieren. Fährt der Mähroboter bergab bedeutet das übrigens nicht im Umkehrschluss, dass er hier Energie spart, da er beim bergabfahren meist bremsen muss, um nicht zu schnell zu werden.

Flächenleistung und die Form des Gartens

Die Form des Gartens hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die tatsächliche Flächenleistung des Mähroboters. In einem einfachen und sehr quadratischen Garten kommt der Mähroboter gut zurecht. Er erreicht jede Stelle schnell und kann sich auch nicht verfahren. Auf komplexen Flächen sieht das anders aus.

Eine Fläche mit gleicher Quadratmeterzahl muss nur etwas langgezogener sein und der Mähroboter braucht schon deutlich länger, da er größere Wege zurücklegen muss, besonders wenn er dann und wann wieder zur Ladestation zurück kehrt, um sich aufzuladen. Wenn der Garten viele Nebenflächen hat, die über Fernstartpunkte auf Begrenzungskabel oder Suchkabel angesteuert werden, verlängert das die gesamte Mähzeit zusätzlich.

Auch wenn es viele enge Verwinkelungen, Korridore und dergleichen gibt, braucht der Mähroboter länger, weil er sehr oft seine Richtung wechseln muss. Jede Drehung die er dabei vollführt, kostet zusätzlich Zeit. Einige Mähroboter versuchen dieses Problem mit spezieller Software zu beheben, wie z. B. der Artificial Ingelligence Algorithm (AIA) von Worx.

Hindernisse reduzieren die Flächenleistung

Hindernisse auf der Rasenfläche können die Flächenleistung des Mähroboter zusätzlich reduzieren. Dies können sowohl mit dem Begrenzungskabel als Insel ausgegrenzte Hindernisse sein, wie z. B. Bäume, Sträucher, oder die Schaukel der Kids, als auch Hindernisse, die der Mähroboter einfach nur mit seinem Stoßsensor erkennt. Letztere reduzieren die Flächenleistung sogar noch stärker, da das Ausweichmanöver des Mähroboters bei nicht ausgegrenzten Hindernissen langsamer ist, als am Begrenzungskabel.

Die Art der Rasensorte

Auch die Art der Rasensorte hat einen, wenn auch untergeordneten, Einfluss auf die Flächenleistung des Mähroboters. Besonders robuste Rasensorten, die schwerer zu schneiden sind, strengen das Mähwerk des Mähroboters stärker an, was den Stromverbrauch erhöht. Dadurch muss der Mähroboter wiederum häufiger zur Ladestation fahren, um sich neu aufzuladen.

Witterungsbedingungen wie Regen

Witterungsbedingungen wie Regen können die Flächenleistung auch negativ beeinflussen. Dies hängt allerdings stark vom Modell ab. Manche Mähroboter mähen den Rasen schlechter, wenn er Nass ist, oder haben Probleme mit ihrer Traktion, so dass sie gerade an Hanglagen ins Rutschen kommen und den Rasen so auch beschädigen.

Manche Mähroboter sollten daher gar nicht bei Regen mähen und haben deshalb einen Regensensor. Besser ist es allerdings, wenn der Mähroboter dazu in der Lage ist, auch bei Regen zu mähen und dabei keine Probleme hat. Gute Mähroboter sind so gebaut, dass sie mit Regen keine Probleme haben und daher auf einen Regensensor auch verzichten können.

Doch in Gärten mit extremen Steigungen können auch die besten Mähroboter bei Regen Probleme bekommen und am Hang ins Rutschen kommen, weshalb es dann notwendig ist, den Mähroboter so zu programmieren, dass er bei Regen nicht mäht, sofern er einen Regensensor hat. Wenn er immer dann nicht mähen kann, wenn es regnet, bedeutet das natürlich auch, dass sich die Flächenleistung reduziert.

Schärfe der Klingen und Alter des Akkus

Stumpfe Klingen solltest du auf jeden Fall vermeiden. Sie führen nicht nur dazu, dass sich das Schnittbild verschlechtert, da der Rasen eher gerupft wird, anstatt geschnitten zu werden und sich ansehnliche Fransen an den Spitzen des Rasens bilden. Zusätzlich verlangt es dem Mähwerk des Mähroboters mehr Leistung ab, mit stumpfen Messern zu mähen. Dadurch verringert sich auch die Flächenleistung entsprechend. Ich würde dir spezielle titanbeschichtete Klingen empfehlen, die besonders lange halten. Meine Leser haben sehr gute Erfahrungen mit diesen Klingen gemacht.

Auch das Alter des Akkus beeinflusst die Flächenleistung. Je älter der Akku ist, desto geringer wird nämlich seine Ladekapazität. Das ist eine ganz normale Alterserscheinung, die du vielleicht auch vom Smartphone oder Laptop kennst. Das bedeutet, dass der Mähroboter je voller Akku-Ladung mit dem Alter immer weniger Fläche schafft, da er schneller wieder zurück zur Ladestation fahren muss, um sich aufzuladen. Konsequenz: Geringere Flächenleistung.

Im Schnitt muss der Akku alle 4 Jahre ausgetauscht werden. Mehr über Alterserscheinungen von Mährobotern und wie du die Lebensdauer verlängern kannst, erfährst du hier.

Wie Mähzeiten die Flächenleistung beeinflussen

Entscheidend für die tatsächliche Flächenleistung sind auch die von dir eingestellten Mähzeiten. Wie oft und wie lange lässt du den Mähroboter mähen? Bei der Angabe der maximalen Flächenleistung gehen die Hersteller davon aus, dass du den Mähroboter so lange mähen lässt, wie möglich.

Das kann bei manchen Modellen bedeuten, dass sie Rund um die Uhr mähen. Es gibt hier leider keine Einheitlichkeit. Sogar derselbe Hersteller kann bei verschiedenen Modellen von unterschiedlichen Mähzeiten ausgehen.

Hier gibt es eine wichtige Besonderheit, von der du auf jeden Fall wissen solltest: Manche Mähroboter haben eine minimale tägliche Ruhezeit, so dass sie nicht 24 Stunden am Tag mähen können. Dadurch ergibt sich eine maximal mögliche Mähzeit am Tag. Das ist die Zeit, die die Hersteller für die Flächenleistung zugrunde legen.

Ein paar Beispiele: Der GARDENA R70Li muss am Tag eine Pause von mindestens 8 Stunden einlegen, so dass er nur maximal 16 Stunden am Tag mähen kann. Beim GARDENA smart Sileno sind es immer noch 5 Stunden, weshalb er maximal 19 Stunden am Tag mähen kann. Die Automower 420, 430x und 450X von HUSQVARNA hingegen haben keine minimale Ruhezeit und können 24 Stunden am Tag mähen.

Das bedeutet, bei einem GARDENA R70Li müsstest du ihn 16 Stunden am Tag mähen lassen, um seine maximale Flächenleistung von 700 qm zu erreichen. Ein HUSQVARNA Automower 430X müsste hingegen 24 Stunden am Tag mähen, um die maximale Flächenleistung zu erreichen.

Zudem gehen die Hersteller davon aus, dass der Mähroboter ausnahmslos jeden Tag betrieben wird, also auch an Sonn- und Feiertagen. Das ist jedoch nicht immer möglich, bzw. hängt von der Lautstärke des Mähroboters und deinen Nachbarn ab. Hier erfährst du mehr darüber, ob Mähroboter an Sonn- und Feiertagen mähen dürfen.

Du musst du dir also die sehr wichtige Frage stellen: Wann und wie lange am Tag soll der Mähroboter mähen? Und gibt es spezielle Tage an denen er nicht mähen soll oder darf? Möchtest du, dass die Kinder nachmittags im Garten spielen können, ohne dass sie Beaufsichtigung brauchen wegen des Mähroboters? Vielleicht soll der Mähroboter nur vormittags mähen, wenn niemand zu Hause ist? Und vielleicht willst du sonntags auf das Mähen durch den Mähroboter verzichten? Kann der Mähroboter nachts mähen, oder ist das Aufgrund deiner Wohnsituation eher nicht machbar? Diese ganzen Ruhezeiten verringern die maximale Flächenleistung des Mähroboters.

Für dich bedeutet das: Du musst dir genau überlegen, wann der Mähroboter mähen darf und kann und wann nicht und einen Mähroboter wählen, der die entsprechende Flächenleistung hat, damit er in den Zeitfenstern wo er mähen darf, die Fläche auch schafft. Das kann manchmal bedeuten, dass du für eine Fläche von 500 qm einen Mähroboter mit einer Flächenleistung von 1000 qm brauchst.

Welche Flächenleistung braucht dein Mähroboter?

Wenn du dir einen neuen Mähroboter zulegst, musst du all die oben genannten Faktoren berücksichtigen. Größere Steigungen in deinem Garten machen einen Mähroboter mit größerer Flächenleistung notwendig. Auch ein komplexer Garten, mit vielen Engstellen, Korridoren, Verwinkelungen, Nebenflächen, etc. erfordern mehr Flächenleitung beim Mähroboter. Ebenso führen viele Hindernisse im Garten dazu, dass der Mähroboter länger zum mähen braucht. Je mehr dieser Faktoren auf deinen Garten zutreffen und je ausgeprägter diese sind, desto größer muss die Flächenleistung des Mähroboters sein.

Außerdem musst du entscheiden, ob in deinem Garten ein Mähroboter bei Regen mähen sollte oder nicht. Bei sehr großen Steigungen oder sehr weichem Boden ist davon eher abzuraten und du solltest einen Mähroboter mit Regensensor wählen. Dann musst du ebenfalls eine größere Flächenleistung wählen, da der Mähroboter in Regenzeiten seltener mäht.

Andernfalls solltest du einen Mähroboter wählen, der gut im Regen mähen kann (und daher keinen Regensensor braucht). Vor allem Mähroboter von GARDENA und HUSQVARNA haben keine Probleme mit Regen.

Außerdem ist eine wichtige Frage, ob der Mähroboter sonntags, an Feiertagen und/oder nachts mähen kann. Hier noch einmal die Artikel, die dir bei der Klärung dieser Fragen helfen können:

Am besten du erstellst eine Art Kalender oder einen Zeitplan, wann dein Mähroboter mähen soll. Dann siehst du, wie viele Mähstunden ihm pro Woche zur Verfügung stehen und kannst das mit den vom Hersteller angenommenen Mähstunden in Relation setzen.

Hier findest du übrigens eine Übersicht verschiedener Mähroboter, die ich für verschiedene Flächengrößen empfehlen würde:

Verwandte Fragen

Wie lange braucht ein Mähroboter um einen Garten zu mähen? Die Frage wie lange ein Mähroboter braucht um einen Garten zu mähen lässt sich nicht pauschal beantworten. Da Mähroboter den Rasen kontinuierlich pflegen, sollten sie täglich für mehrere Stunden im Einsatz sein. Wie lange sie tatsächlich eingesetzt werden müssen, ergibt sich aus dem Verhältnis aus Flächenleistung des Mähroboter und Größe der Fläche, sowie weiteren Faktoren, wie Steigung, Anzahl an Hindernissen und Form der Fläche.

Auch interessant: Wie lange braucht ein Mähroboter für deinen Garten?

Ähnliche Beiträge

Ein Kommentar

  1. Hallo Mathias,
    Gartuliere zu eurer Seite, sehr informativ!
    wir haben einen eher verwinkelten Garten, mit zwei Engstellen mit 100cm und einer Steigung von 25Grad, die Quadratmetergröße ist mit ca 400m³ überschaubar, wir hättten den Robomow 312 oder 308 im Auge, kannst du uns hier vielleicht weiterhelfen, weißt du was der „HeavyDuty Antrieb“ bedeutet? würde der deiner Meinung nach sinn machen?
    Danke
    lg
    Isabella und Markus

Kommentare sind geschlossen.