Wenn du dir einen Mähroboter zulegen möchtest und du dich mit den grundlegenden Funktionen schon vertraut gemacht hast, fragst du dich sicherlich, ob es passieren kann, dass der Mähroboter versehentlich den Rasen verlässt, auf dem er eigentlich mähen soll. Ich gebe dir in diesem Artikel eine klare Antwort darauf, ob der Mähroboter die Rasenfläche aufgrund einer Fehlfunktion verlassen kann und was du im Zweifelsfall tun kannst, um das zu vermeiden.

Kann dein Mähroboter also durch eine Fehlfunktion den Rasen verlassen? Mähroboter erkennen je nach System die Grenzen der Rasenfläche mit einem Begrenzungskabel oder diversen Sensoren. Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass der Mähroboter dieses Areal nicht durch eine Fehlfunktion verlässt. Durch zusätzliche Maßnahmen, wie etwa Barrieren kann dieses Problem behoben werden.

Dabei gibt es jedoch sehr große Unterschiede, wie zuverlässig die Systeme sind. Einige Systeme sind beispielsweise so zuverlässig, dass du sie zwar einsetzen kannst, um deine Blumenbeete zu schützen, bei Abgrenzungen z. B. zu einer viel befahrenen Straße hingegen aber doch noch ein zweites Sicherheitsnetz haben solltest.

Darum kann es passieren, dass Mähroboter den Rasen verlassen

Zur Abgrenzung der Mähfläche werden zwei grundsätzlich verschiedene Techniken eingesetzt, nämlich die Abgrenzung der Fläche per Begrenzungskabel und das automatische „erkennen“ des Rasens per Rasensensor. Darum kannst du Mähroboter im Großen auch nach diesen beiden Hauptkategorien unterscheiden. So gibt es Mähroboter mit Begrenzungskabel und Mähroboter ohne Begrenzungskabel (also mit Grassensor).

Beide Systeme bieten allerdings keine hundertprozentige Sicherheit, dass der Mähroboter nicht doch die Mähfläche verlässt, wobei zu sagen ist, dass das System mit dem Rasensensor – wenn nicht die richtigen Vorkehrungen getroffen wurden – deutlich unsicherer ist.

Darum unterscheide ich hier auch beide Systeme und erkläre jeweils, weshalb der Mähroboter die Fläche verlassen kann.

Risikofaktoren bei Mährobotern mit Begrenzungskabel

Risiko 1 – Übertreten des Kabels an Abhängen

Es ist möglich, dass Mähroboter das Begrenzungskabel trotz anliegender Spannung überfahren, wenn dieses sich am Ende eines Gefälles befindet. Dabei muss es gar nicht so steil sein. Der Mähroboter bekommt besonders viel Schwung beim Hinabfahren. Besonders wenn es dann nass ist oder sogar Blätter auf dem Rasen liegen, kommt er nicht mehr rechtzeitig zum Stehen, wenn er auf das Kabel trifft und fährt ein Stück drüber. Danach bleibt er meistens dann stehen. Das kann bei einer Abgrenzung zum Pool oder einer viel befahrenen Straße dann schon zu spät sein. Je nach Terrain ist die Gefahr, dass dieser Fall eintritt, relativ hoch.

Risiko 2 – Übertreten des Kabels durch defekten Sensor

Es ist auch schon zu Fällen gekommen, bei denen der Mähroboter das Kabel überschritten hat, weil ein spezieller Sensor, der vorne angebracht ist und das elektromagnetische Feld des Kabels registriert, nicht ordnungsgemäß gearbeitet hat. Wenn dieser Sensor fehlerhafte Informationen weitergibt, kann das dazu führen, dass der Mähroboter das Begrenzungskabel ignoriert. Bei hochwertigen Marken wie z. B. Gardena oder Husqvarna ist dies ein ausgefallen seltener Fehler, bei „Noname“ Produkten kann es jedoch schon ein gewisses Gefahrenpotential geben, dass der Mähroboter das Mähareal verlässt.

Risiko 3 – Übertreten des Kabels durch Stromausfall

Durch das Begrenzungskabel läuft ja ein schwacher Strom, durch den ein elektromagnetisches Feld erzeugt wird, welches wiederum vom Mähroboter registriert wird, um die Grenzen der Mähfläche zu erkennen. Die Modelle namhafter Hersteller wie Gardena, Husqvarna oder Worx messen ständig und unabhängig von ihrer Position (das Feld reicht sehr weit), ob das elektromagnetische Feld aufrechterhalten wird, oder nicht mehr messbar ist. Sobald sie das Feld nicht mehr messen, also kein Strom mehr durchs Kabel läuft, stoppen sie, drehen sich einmal kurz und bleiben dann stehen. Bei billigeren „Noname“ Produkten wurde hingegen schon beobachtet, dass diese nach dem Feld „suchen“ und dabei das nicht mehr unter Spannung stehen Kabel auch gerne mal überschreiten und beim Nachbarn im Garten landen. Oder noch schlimmer, im Gartenteich. Die Gefahr ist hierbei je nach Modell als relativ gering (Noname) bis kaum existent (Marke), einzustufen

Risiko 4 – Übertreten des Kabels durch Störsignale

Gerade bei den nicht ganz so ausgefeilten Modellen können fremde Störsignale dazu führen, dass der Mähroboter das Begrenzungskabel nicht erkenne. Hier verhält es sich genau so wie beim Stromausfall: Die guten Mähroboter erkennen, dass etwas nicht stimmt und bleiben stehen, die schlechten Mähroboter geraten auf Irrwege. Die Gefahr ist hierbei genau wie im vorherigen Punkt als relativ gering (Noname) bis kaum existent (Marke), einzustufen.

Risikofaktoren bei Mährobotern ohne Begrenzungskabel

Risiko 1 – Ungenauigkeit des Rasensensors

Mähroboter ohne Begrenzungskabel nutzen einen sogenannten Grassensor (auch Zuchetti Sensor genannt), ein optisch arbeitender Sensor, der Rasen von anderen Oberflächen unterscheidet. Allerdings funktioniert dies nur, wenn sich die Oberflächen auch sehr deutlich voneinander unterscheiden (z. B. von Steinplatten). Und leider ist diese Technik nicht besonders zuverlässig. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass der Grassensor eine andersgeartete Fläche nicht von der Rasenfläche unterscheidet und der Mähroboter geradewegs ins Verderben fährt. Die Gefahr eines Fehlverhaltens ist relativ hoch.

Risiko 2 – Herumliegendes Laub

Herumliegende Laub können es dem Grassensor noch schwerer machen, indem sie selbst scharfe Grenzen zwischen Mähfläche und Umgebung überdecken und so verwischen. Der Grassensor nimmt Blätter vom Baum in der Regel auch als Rasen war und so kann es sein, dass der Mähroboter durch herumliegendes Laub Grenzen überschreitet, die er sonst nicht überschreiten würde. Je nach Gestalt deines Gartens, wenn er z. B. viele Bäume hat, kann das ein recht hoher Risikofaktor sein.

Risiko 3 – Verlassen der Rasenfläche durch defekten Sensor

Natürlich kann der Grassensor auch einfach ausfallen, wodurch der Mähroboter dann ebenfalls nicht mehr weiß, wo Rasen ist und wo nicht. Gute Modelle sollten einen Ausfall des Sensors zwar eigentlich erkennen, aber Garantie gibt es dafür nicht. Auch der Stoßsensor, der Hindernisse wahrnimmt, kann ausfallen. Solche Fehler treten zwar relativ selten auf, auszuschließen sind sie allerdings die. Das Gefahrenpotential ist als relativ gering einzustufen.

Was kannst du tun um die Gefahr zu minimieren?

Mähroboter mit Begrenzungskabel

Die Maßnahmen die du ergreifen sollest, hängen vom Gefahrenpotential ab. Im Allgemeinen kannst du eigentlich davon ausgehen, dass Mähroboter mit Begrenzungskabel namhafter Hersteller wirklich sehr zuverlässig sind. Deine Blumenbeete brauchst du deswegen nicht extra sichern, da – sollte der seltene Super-GAU wirklich eintreten – maximal dein Blumenbeet hinüber ist.

Abgrenzungen zu ebenerdigen Pools und Teichen sind da schon eine andere Sache, da WENN ein Fehlverhalten auftritt, der Schaden sehr groß ist. Ähnliches gilt für Abgrenzungen zu öffentlichen Straßen, da hier nicht nur der Mähroboter kaputt gehen könnte, sondern sogar ein Unfall verursacht werden könnte. Der Hersteller Husqvarna, der für seine extrem hochwertigen und zuverlässigen Mähroboter bekannt ist, schreibt dazu im Bedienungshandbuch:

„Grenzt der Arbeitsbereich an Gewässer, Abhänge, Abgründe oder öffentliche Straßen, sollte das Begrenzungskabel durch einen Zaun oder eine ähnliche Absperrung ergänzt werden. Diese Vorrichtung sollte mindestens 15 cm hoch sein. Dadurch wird unter allen Umständen verhindert, dass der Mähroboter den Arbeitsbereich verlassen kann.“

Abgrenzungen sollten also mit einer Barriere zusätzlich gesichert werden, wenn sie an einen der folgenden Bereiche grenzen:

  • Gewässer
  • Abhang
  • Abgrund
  • Öffentliche Straße

Mähroboter ohne Begrenzungskabel

Wie oben schon erwähnt, stellt der Grassensor von Mähroboter ohne Begrenzungskabel einen deutlich größeren Unsicherheitsfaktor dar. Barrieren zu Gewässern, Abhängen, Abgründen und öffentlichen Straßen sollten, genau wie bei Mährobotern mit Begrenzungskabel auch, auf jeden Fall aufgestellt bzw. installiert werden.

Darüber hinaus solltest du das auch bei allen anderen Flächen in Erwägung ziehen, wo der Mähroboter potentiell Schaden anrichten könnte. Ich persönlich würde sicherheitshalber z. B. auch ein Blumenbeet mit einer zusätzlichen Barriere versehen. Bei Flächen mit höheren Gewächsen, wie z. B. hochwachsenden Rosen, Sträuchern, Hecken oder dergleichen ist das vielleicht nicht zwingend notwendig, wenn diese zumindest durch Steinplatten abgetrennt sind und die Erkennung dieser durch herumliegendes Laub nicht erschwert wird.

Was kannst du als Barriere nutzen?

Du kannst aus einer Vielzahl an Möglichkeiten für Barrieren wählen, je nachdem wie einfach oder umständlich du es dir machen willst, wie viel Geld du einsetzen willst und was deine optischen Ansprüche sind.

Einfache Barrieren kannst du aus Holzbrettern, Poolnudeln oder ähnlichem fertigen

Einfache Möglichkeiten sind beispielsweise der Bau einer Barriere mit Holzbrettern unter Verwendung von Holzpflöcken und Einschlaghaken für Holzbretter. Eine andere Möglichkeit bieten sogenannte Poolnudeln. Zweckentfremdet können diese wenn du sie mit Befestigungsankern im Boden befestigst ebenfalls eine Barriere bieten. Für sehr kleine Flächen kannst du auch sogenannte Aquaringe einsetzen. Auf robomaeher.de kannst du einige Beispiele sehen, wie das ganze aussehen kann.

Rasenkantensteine sind die aufwändigere und dafür optisch ansprechendere Barriere

Die aufwendigere und optisch ansprechendere Methode ist der Bau einer Barriere mit Rasenkantensteinen. Diese grenzen klassischerweise den Rasen von umgebenden Beeten und anderen Flächen wie Gehwegen ab. Verwende Rasenkantensteine die gut 10 cm aus dem Boden ragen, damit diese den Mähroboter auch an steilen Abhängen abhalten, z. B. in den Teich zu fallen.

Einfacher hoher Rasenkantenstein für Mähroboter
Einfache Begrenzung mit Rasenkantensteinen. Beim Mähen bleibt ein Rand stehen.

Am idealsten ist die Kombination von ebenerdigen und aufragenden Rasenkantensteinen, da der Mähroboter so über die Kante hinaus mähen kann und an den Rändern des Rasens nichts stehen bleibt, Folgende Grafik soll das Ganze veranschaulichen.

Einfacher hoher Rasenkantenstein für Mähroboter
Kombination aus ebenerdigen und aufragenden Rasenkantensteinen.

Fazit

Die verschiedenen Techniken von Mährobotern zur Begrenzung des Mähareals können durchaus Ausfälle haben. Dann fährt der Mähroboter in Gebiete, an denen er nicht landen soll. Je nach Häufigkeit und Schweregrad des Unfalls der bei einem Übertreten der Grenze entstehen kann, kannst du unterschiedliche Maßnahmen ergreifen. Während das  Begrenzungskabel für die Abgrenzung zu Blumenbeeten absolut ausreichend ist, ist das bei Mährobotern mit Grassensoren nicht unbedingt der Fall. Als Abgrenzung zu gefährlichen Stellen, wie z. B. öffentliche Straßen, Gewässer, oder Steilhänge solltest du am besten immer eine zusätzliche Barriere installieren.

Ähnliche Fragen

Muss mein Pool oder Teich durch eine Barriere abgegrenzt sein? Wenn du einen hochwertigen Mähroboter mit Begrenzungskabel hast, ist die Wahrscheinlichkeit sehr klein, dass er im Pool oder Teich landet, sofern dieser nicht unterhalb einer steilen Stelle liegt und keine Gegenstände in unmittelbarer Umgebung des Pools den Mährobotern verwirren können. Ob du dich hier trotzdem zusätzlich absichern willst, ist auch ein bisschen eine Frage des Gemüts. Vor kurzem habe ich einen Artikel geschrieben, der das Thema noch einmal genau beleuchtet: Kann ein Mähroboter im Pool landen?

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