Welche Teppiche für Saugroboter gut geeignet sind, lässt sich pauschal nicht einfach so beantworten, da dies durch viele verschiedene Faktoren geprägt wird. In diesem Artikel schauen wir uns deshalb mal die Gründe an, wieso Saugroboter eine Problematik mit dem Befahren von Teppichen haben, welche Eigenschaften dafür wichtig sind und welche Teppiche kein Hindernis darstellen.
Geeignete Teppiche sind nicht höher als 2 cm und haben ausschließlich sehr kurze Fransen. Je höher diese sind, desto besser und stärker muss der Antrieb und die Saugleistung des Saugroboters sein. Hochflor-Teppiche sind nicht geeignet für Roboter, da sich die Geräte hier schnell verfangen und keine Tiefenreinigung möglich ist.
Es gibt noch viele weitere Aspekte die darüber entscheiden, welche Teppiche sich gut für einen Saugroboter eignen. Zudem legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, welche Ausstattung das Gerät besitzen sollte, um einen solchen Untergrund zu reinigen. All das stelle ich dir im folgenden Artikel detailliert vor.
Das muss ein Saugroboter können, um Teppiche zu reinigen:
Ein Saugroboter der speziell für Teppiche geeignet ist, braucht insbesondere eine hohe Saugkraft, einen starken Antrieb um die Teppich-Schwelle zu überwinden sowie eine hochwertige Reinigungsbürste, die tief in die Fransen eines Teppichs eindringen kann. Eine Saugleistung von mindestens 1.500 Pascal ist hierbei notwendig, je mehr desto besser.
Auch eine extra Teppich-Funktion oder -Erkennung ist sehr gut, da dann Saugleistung und Antrieb angepasst werden. Wenn du speziell nach einem solchen Modell suchst, solltest du auch darauf achten, dass die Borsten entweder aus Kunststoff sind oder sogar aus Gummi, da diese mit den Fransen des Teppichs gut zurechtkommen.
Zudem ist es wichtig, dass die Bürsten abnehmbar sind, damit normale Haare oder Tierhaare leicht entfernt werden können. Für alle anderen Saugroboter solltest du darauf achten, dass die Schwelle des Teppichs nicht höher als 2 cm ist und die Fransen so kurz wie möglich gehalten werden.
Modelle aus Hochflor können durch klassische Saugroboter nicht in der Tiefe ausreichend gereinigt werden, hier muss dann noch von Hand nachgearbeitet werden. Allerdings kannst du diese Teppiche einfach durch flache Modelle mit kurzen Fransen ersetzen und schon kann dein Saugroboter wieder komplett autonom arbeiten.
Die meisten Roboterstaubsauger reinigen entweder auf Hartboden oder Teppich gut, eine zufriedenstellende Kombination aus beiden Untergründen, gibt es nur bei höherklassigen Modellen. Vor allem wenn du viele Teppiche in der Wohnung hast oder gar ganze Räume mit einem Teppich ausgestattet sind, solltest du auf einen Saugroboter zurückgreifen, welcher speziell für diesen Untergrund vorgesehen ist, da ansonsten kein zufriedenstellendes Reinigungsergebnis erzielt werden kann.
Zusammenfassend benötigen Saugroboter also folgende Eigenschaften, um Teppiche gut reinigen zu können:
- Eine hohe Saugkraft (1500 Pascal oder mehr)
- Einen starken Antrieb, um die Teppich-Schwelle zu überwinden
- Eine hochwertige Reinigungsbürste, die tief in die Fransen eines Teppichs eindringen kann
- Abnehmbarer Bürsten zur leichten Reinigung
Teppiche und Saugroboter: Eine schwierige Kombination
Insbesonder Hochflor-Teppiche stellen aufgrund der sehr langen Garnfäden, eine große Herausforderung für Saugroboter dar. Der Sauger verheddert sich darin oder kann diesen Untergrund erst gar nicht befahren. In der Folge muss die Reinigung dann abgebrochen werden und teilweise muss das Gerät dann auch noch per Hand befreit werden.
Wenn du bedenkst, dass ein Saugroboter eigentlich dafür konzipiert wurde, komplett autonom zu arbeiten, ist das keine Option. Deshalb muss entweder der Saugroboter an den Untergrund oder der Untergrund an der Saugroboter angepasst werden. Lange Zeit gab es kein Modell, welches die Teppich-Problematik umgehen konnte, sodass die einzige Möglichkeit darin bestand, das Gerät an den hochfranzigen Teppichen vorbei zu navigieren.
Wie der Saugroboter den Teppich reinigen kann
Sehr kurze Fransen stellen dagegen in der Regel kein Problem dar, allerdings wird auch dafür eine sehr starke Saugleistung seitens des Saugroboters benötigt, damit der Teppich wirklich tiefenrein wird. Mittlerweile haben viele Hersteller Modelle rausgebracht, welche eben diese stärkere Leistung besitzen und auch über einen stärkeren Antrieb verfügen, der den Saugroboter ebenfalls über Teppiche fahren lässt.
Vor allem die kleine Schwelle und leichte Steigung, um überhaupt auf einen Teppich zu gelangen, ist oftmals bereits ein unüberwindbares Hindernis. Doch auch um den weichen und sehr ungewöhnlichen Untergrund vernünftig zu befahren, brauchen die Saugroboter gute Räder und einen starken Motor.
Dunkle Teppiche werden mit diesem Trick gesaugt
Auch wenn es mittlerweile einige Modelle gibt, die Teppiche im allgemeinen gut reinigen können, bleiben schwarze Teppiche dagegen weiterhin problematisch. Diese dunklen Bereiche werden nicht befahren, da die im Gerät integrierten Absturzsensoren einen Alarm geben und den dunklen Teppich für einen Abgrund halten. Damit kein Absturz riskiert wird, stellt der Saugroboter auf dem Teppich dann die Reinigung ein oder kehrt um.
Dieses Problem tritt jedoch nicht bei jedem Saugroboter auf und kann sogar umgangen werden, indem die Absturzsensoren abgeklebt werden. In der Regel befinden sich diese Sensoren vorne am Sauger, spätestens die Bedienungsanleitung kann für Aufklärung sorgen. Dann solltest du jedoch darauf achten, dass es keine gefährlichen Stellen in der Wohnung oder dem Haus gibt, an denen das Gerät nun herunterfallen könnte. Alternativ zu den Absturzsensoren gibt es noch andere Möglichkeiten, den Saugroboter daran zu hindern, die Treppe herunter zu fallen, wie du in diesem Artikel erfährst.
Sperrzonen für den Saugroboter einrichten
Hast du keinen passenden Saugroboter für Teppich Untergründe und möchtest nicht, dass das Gerät ständig auf dem Teppich hängen bleibt, dann solltest du dich darum kümmern, wie das Gerät von diesen Zonen ferngehalten werde kann.
Hier kommt es natürlich auch wieder auf das individuelle Modell an, manche Saugroboter besitzen integrierte Kameras, beziehungsweise orientieren sich anhand von Laser- oder Infrarot Messungen, und erstellen eigene Grundrisse der Räumlichkeiten. Dieser Grundriss wird dann im besten Fall innerhalb einer eigenen App visuell dargestellt.
Über diese App können dann bei manchen Herstellern Sperrzonen markiert werden, beispielsweise rund um einen Teppich. Der Saugroboter weiß dann bescheid und umfährt diese Bereiche. Es gibt aber auch sogenannte Lightwalls, welche durch Batterien betrieben und innerhalb der eigenen Umgebung platziert werden können. Dabei gibt es zwei verschiedene Varianten: Schranken und Tore.
Lichtschranken geben dem Saugroboter das Signal, dass der nun folgende Bereich komplett gesperrt ist. Bei den Toren wird die Durchfahrt dagegen nur kurzfristig gesperrt, beispielsweise wenn du in diesem Raum gerade etwas machst.
Darüber hinaus gibt es auch noch Magnetbänder, die dem Saugroboter beim Befahren immer signalisieren, dass dieser hier nicht weiter darf. Diese können entweder unter die Ränder des Teppichs geklebt werden oder aber von unten an einen Tisch.
Natürlich können die Bänder auch offen angebracht werden, dann solltest du jedoch darauf achten, dass sie zumindest die gleiche Farbe wie der Boden besitzen, damit diese nicht zu sehr auffallen.
Welche sonstigen Oberflächen eignen sich für einen Saugroboter
Der wichtigste Faktor, wenn es darum geht wie gut ein Saugroboter funktioniert, ist natürlich die Oberfläche, die gereinigt werden soll. Vor allem ebene und möglichst glatte Beläge sind sehr gut geeignet und es werden ordentliche Reinigungsergebnisse erzielt.
Hier kann ein Saugroboter immer seiner Arbeit nachgehen, ohne weiter eingeschränkt zu werden. Wenn die äußeren Einflüsse jedoch zu extrem sind, kann es auch bereits bei solchen Oberflächen zu Problemen kommen.
Sind beispielsweise sehr viel Staub und Schmutz oder sogar grobe Unreinheiten wie kleine Steine vorhanden, kann das für den Saugroboter schnell zu viel sein. Für Baustellenschmutz sind die Geräte nicht wirklich geeignet, sondern ausschließlich für den gängigen Hausstaub.
Vor allem Höhenunterschiede stellen wie oben bereits beschrieben immer wieder ein Problem für Saugroboter dar. Daher solltest du darauf achten, dass beispielsweise sehr hohe Läufer vorher hochgelegt werden, damit der Sauger einwandfrei arbeiten kann. Auch Laminat und Parkett sich besondere Untergründe, auf die der Saugroboter ausgerichtet sein sollte.
Je mehr Kraft ein Saugroboter hat, desto eher können natürlich auch Höhenunterschiede überwunden werden. Dabei solltest du jedoch auch beachten, dass solche Geräte allgemein sehr viel Kraft haben und deshalb auch robust mit allen anderen Hindernissen umgehen. Die Füße der Möbel, empfindliche Dielen oder die Fußleiste können unter Umständen relativ schnell davon gezeichnet sein.