Ein Mähroboter kann ganz automatisch deinen Rasen mähen, ohne dass du ständig dabei sein musst. Doch darfst du so einen Mähroboter überhaupt einfach so unbeaufsichtigt mähen lassen? Und was ist, wenn etwas passiert, wer haftet dann?
Darf ein Mähroboter unbeaufsichtigt mähen? In der Betriebsanleitung jedes Mähroboters steht geschrieben, dass dieser nicht ohne Aufsicht betrieben werden darf, wenn sich Menschen in der Nähe befinden. Damit schließen die Hersteller mögliche Haftungsansprüche aus, falls ein Schaden entsteht, während der Mähroboter nicht beaufsichtigt wird. Es gibt kein Verbot für den unbeaufsichtigten Betrieb eines Mähroboter auf einem Privatgelände, jedoch kann der Betreiber in einem Schadfall haften.
Die Frage ob Mähroboter unbeaufsichtigt mähen dürfen oder nicht ist gar nicht so trivial, deshalb gehe ich im Folgenden etwas näher auf einige Detailfragen ein.
Darfst du deinen Mähroboter unbeaufsichtigt im Garten betreiben?
Ein Mähroboter hat scharfe Klingen die einem Menschen oder auch einem Tier ernsthaften Schaden zufügen können. Auch Gegenstände können durch einen Mähroboter beschädigt und unbrauchbar gemacht werden, einschließlich der Blumen auf dem Beet deines Nachbarn.
Zwar haben Mähroboter eine ganze Reihe von Sicherheitsfunktionen, die davor schützen sollen, dass ein Mensch oder ein Tier zu Schaden kommt, doch hundertprozentigen Schutz gibt es natürlich nicht. Immerhin handelt es sich um einen automatisch mähenden Rasenmäher.
Deshalb geben die Hersteller zu recht stets an, dass so ein Mähroboter nicht unbeaufsichtigt betrieben werden darf, wenn sich Personen oder Haustiere in der Nähe befinden. Das macht auch irgendwo Sinn, beim Rasenmäher würdest du ja auch nicht Kinder drumherum tollen lassen.
Dies schreibt z. B. der Hersteller ROBOMOW in einer seiner Betriebsanleitungen:
Lassen Sie den Mäher während des Betriebs nicht unbeaufsichtigt, falls sich Kinder, andere Personen oder Haustiere in der Nähe befinden könnten. Mähen Sie nie, wenn sich Menschen, insbesondere Kinder oder Haustiere in der Nähe aufhalten.
Die Hersteller nehmen sich so auch aus auf eventuellen Haftung im Schadfall raus. Manche schreiben dies sogar explizit in die Betriebsanleitung. Hier ein Beispiel aus einer Betriebsanleitung des Herstellers Yard Force:
Der Besitzer bzw. der Bediener haftet für Unfälle und Personen- und Sachschäden. Der Hersteller haftet nicht für Schäden infolge des unsachgemäßen bzw. nicht bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Gerätes.
Damit kann der Hersteller für Schadfälle die eintreten, während der Mähroboter unbeaufsichtigt ist, nicht ohne weiteres haftbar gemacht werden. Und da du nicht hundertprozentig ausschließen kannst, dass sich in deiner Abwesenheit ein Mensch oder Tier dem Gerät nähert, gilt das im Prinzip immer, wenn der Mähroboter nicht unter deiner Aufsicht ist.
Es gibt kein Verbot für den unbeaufsichtigten Betrieb
Auch wenn die Hersteller in den Bedienungsanleitungen angeben, dass der Mähroboter nicht unbeaufsichtigt betrieben werden soll, wenn Personen oder Menschen in der Nähe sind, heißt das nicht, dass der Mähroboter nicht unbeaufsichtigt betrieben werden darf.
Es ist dann nur so, dass der Hersteller in einem Schadfall schon mal nicht in Haft gezogen werden kann. Es unterliegt also komplett deiner Verantwortung, den Mähroboter unbeaufsichtigt zu betreiben und wenn etwas passiert, kann es sein, dass du zur Verantwortung gezogen wirst.
Es ist allerdings keinesfalls ungewöhnlich seinen Mähroboter unbeaufsichtigt zu betreiben. Mein subjektiver Eindruck ist, dass beinahe jeder Mähroboter Besitzer seinen Mähroboter zumindest teilweise unbeaufsichtigt betreibt. Denn wenn du immer dabei sitzen musst und aufpassen musst, dass nichts passiert, wird der Nutzen eines Mähroboters zumindest teilweise ad absurdum geführt.
Gerade wenn du dir überlegst, dass ein Mähroboter jeden Tag für mehrere Stunden mähen sollte. Das lässt sich teilweise gar nicht bewerkstelligen. Irgendwann musst du ja auch arbeiten oder hast andere Verpflichtungen.
Daher ist es absolut üblich, den Mähroboter auch unbeaufsichtigt zu betreiben. Aber wer haftet denn, wenn etwas passiert?
Wer haftet bei Schäden und Verletzungen durch den Mähroboter?
Auf die Frage, wer bei einem Schaden oder einer Verletzung durch den Mähroboter haftet, gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Dies muss im Einzelfall von einem Gericht geklärt werden, da es sehr stark auf die Situation ankommt.
Mit einigen Mythen die in diesem Bereich verbreitet sind, möchte ich aber mal eben aufräumen:
- Warnschilder die vor Gefahren auf dem Grundstück warnen, sind rechtlich gesehen irrelevant
- „Eltern haften für ihre Kinder“. Dies ist nicht allgemeingültig. Hier muss die Frage geklärt werden, ob die Aufsichtspflicht verletzt wurde, was wiederum von vielen Faktoren, wie z. B. dem Alter des Kindes abhängig ist
Hier aber mal ein paar Denkanstöße: Personen können auf dem eigenen Grundstück durch viele Dinge zu Schaden kommen. Herabfallende Ziegel oder Äste können Personen treffen, in einem Teich können Kinder ertrinken.
In solchen Fällen greift oft die Privathaftpflichtversicherung, wenn du das Grundstück selbst bewohnst. Auf Grundstücken die dir gehören, aber nicht selbst bewohnst, brauchst du für solche Schäden eine Grundbesitzhaftpflichtversicherung.
Je nach Schadenssituation, die durch den Mähroboter entstanden ist, können solche Versicherungen greifen. Dies ist aber wie gesagt je nach Situation eine Einzelfallentscheidung.
Eine sehr wichtige Frage ist hier auch, ob der Schaden auf deinem Grundstück entstanden ist. Ist dein Mähroboter ausgebüchst und mäht beim Nachbarn die Blumen, oder noch schlimmer, verletzt das Nachbarskind auf deren Grundstück, ist das natürlich höchst problematisch.
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Das kannst du für mehr Sicherheit tun
Es gibt verschiedene Dinge die du tun kannst, um die Gefahr einer Verletzung oder eines Schadens in deiner Abwesenheit zu vermeiden und dich auch rechtlich besser abzusichern.
- Verwenden eines Mähroboter mit Messerteller und guten Sicherheitsfunktionen
- Einfriedung deines Grundstücks
- Anpassen der Betriebszeiten des Mähroboters
- Abschließen einer Haftpflichtversicherung
Mähwerk und Sicherheitsfunktionen des Mähroboters
Mähroboter haben unterschiedliche Arten von Mähwerken. Es lassen sich im groben zwei verschiedene Typen unterscheiden. Mähwerke mit Messerteller oder mit Sternmesser. Ein Mähwerk mit Sternmesser hat je Rotationswelle ein großes, robustes Sternmesser. Vom Prinzip her ähneln sie noch am ehesten dem Mähwerk eines Rasenmähers. Die Messer eignen sich besser auf Gärten mit viel Fallobst oder Windwurf, da sie dieses einfacher zerkleinern und nicht so stark abstumpfen. Sie können jedoch auch deutlich schlimmere Verletzungen verursachen.
Beim Mähwerk mit Messerteller hat der Mähroboter an der Unterseite eine rotierende Scheibe, an der sich mehrere kleine Klingen befinden. Optisch ähneln diese Klingen einem Rasiermesser oder der Klinge eines Ceranfeldschabers. Auch diese Mähwerke sind keinesfalls ungefährlich, mögliche Verletzungen fallen aber nicht ganz so schlimm aus. Auch Gegenstände, die ein Sternmesser womöglich kurz und klein hacken würde, werden vom Messerteller lediglich „angeritzt“.
Außerdem haben Mähroboter mit Messerteller meist einen größeren Sicherheitsabstand zwischen Karosserie und Mähwerk, was die Gefahr einer Verletzung reduziert. Zudem solltest du beim Kauf eines Mähroboters auf Sicherheitsfunktionen wie Hebesensoren und Stoßsensoren achten.
Einfriedung deines Grundstücks
Indem du dein Grundstück einfriedest, kannst du die Gefahr reduzieren, dass sich jemand unerlaubt auf dein Grundstück begibt und eventuell am Mähroboter verletzt. Auch wenn jemand „Hausfriedensbruch“ begeht, heißt das noch nicht, dass du nicht in Haftung gezogen werden kannst, wenn sich diese Person an deinem Mähroboter verletzt.
Vor allem aber Kinder die die Gefahr eines Mähroboters nicht einschätzen können und eventuell auch nicht erkennen, dass sie in ein Privatgrundstück eindringen, werden so eher vor dem Mähroboter geschützt.
Anpassen der Betriebszeiten des Mähroboters
Du kannst die Betriebszeiten so anpassen, dass der Mähroboter möglichst zu Zeiten mäht, an denen sich niemand weder in deinem Garten, noch im Garten des Nachbarn oder in der sonstigen unmittelbaren Umgebung aufhält.
Das kann z. B. vormittags sein, wenn viele Leute auf der Arbeit oder in der Schule sind. Oder auch am späten Abend, wenn keine Kinder mehr draußen spielen. Achte dann aber darauf, dass dein Mähroboter leise genug ist, damit deine Nachbarn nicht gestört werden.
Unter Umständen kannst du den Mähroboter auch nachts betreiben. In dicht besiedelten Gebieten kann das allerdings schwierig werden. Außerdem wäre es kontraproduktiv, wenn die Gefahr besteht, dass jemand nachts über deinen Mähroboter stolpert. Es kommt also auf deine Wohnsituation an.
Mehr über die Möglichkeiten des nächtlichen Einsatzes eines Mähroboters erfährst du hier.
Abschließen einer Haftpflichtversicherung
Wenn du noch keine Haftpflichtversicherung hast, ist es auf jeden Fall keine schlechte Idee, eine abzuschließen, nicht nur wegen deinem Mähroboter. Eine Haftpflichtversicherung kostet nicht viel, die ganz günstigen Beiträge beginnen schon ab 3 Euro im Monat.
Wenn du schon eine Haftpflichtversicherung hast, ist es sicher keine schlechte Idee, in Erfahrung zu bringen, inwiefern genau sie Schäden durch deinen Mähroboter abdecken kann und ob du bei Bedarf deinen Tarif ändern musst.
Mehr zum Thema Mähroboter und Versicherungen erfährst du übrigens hier.
Verwandte Fragen
Sind Mähroboter gefährlich für Kinder? Trotz diverser Sicherheitssysteme können Mähroboter gefährlich für Kinder sein. Daher sollten Mähroboter nicht unbeaufsichtigt betrieben werden, wenn sich Kinder in der Nähe befinden. Besser ist es, den Mähroboter zu Zeiten einzusetzen, an denen sich keine Kinder im oder in der Nähe des Gartens befinden.
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Dürfen Mähroboter sonntags mähen? Da Mähroboternicht der Geräte- und Lärmschutzverordnung unterliegen (Stand Frühjahr 2019), dürfen sie anders als herkömmliche Rasenmäher auch sonntags mähen. Allerdings muss nach wie vor die Sonntagsruhe gewahrt werden, weshalb sich in diesem Fall der Einsatz eines sehr leisen Geräts empfiehlt.
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warum schreibt kein Mensch von den vielen schwer verletzten Igeln- jedes Jahr nimmt die Zahl der Verletzten Tier zu. Es sind dann erschreckende Bilder dieser Tiere. Genau aus diesem Grund bin ich gegen ein nächtliches mähen. Das Summen des Mähers und krachen bei anstoßen der Gegenstände ist auch kein angenehmes Geräusch. das muss doch nicht wirklich sein- gibt es keine Nachtruhe in der heutigen streßigen Zeit mehr? Schlimmer sind allerdings die nachtaktiven Tiere, die dann geschreddert im Rasen liegen
wenn man kein Bett hat und auf n Rasen pennt, kann das schon stören!!
Genau richtig! 2 Jahre später u. immer noch werden viele verletzte Igel zum Tierarzt gebracht. Es sind soviele verletzte Igel, die von Mährobotern verletzt werden!!!Nur weil der Mensch zu faul ist, seinen Rasen selbst zu mähen.Es ist echt traurig, dass der Igelschutz den Gartenbesitzern leider egal ist und sogar nachts die Mähroboter laufen lassen, obwohl ja bekannt ist, dass Igel nachtaktiv sind und zudem keine Fluchttiere. Sie rollen sich ein, wenn Gefahr droht. Der Mähroboter rollt darüber!!!Ein Gartenbesitzer beharrte bei seiner Meinung u. meinte zu mir: „Die Igel laufen doch weg, wenn der Mähroboter kommt“…