Den Messern von Mährobotern fällt eine entscheidende Aufgabe zu, schließlich sorgen nur scharfe Klingen nicht nur für einen optimalen, gleichmäßigen Schnitt, sondern auch für einen feinen Mulch.
Zu den verbreitetsten Messern bei Mähroboter zählen freistehende Klingen sowie Sternklingen. Während bei Erstgenannten speziell beschichtete Titanklingen von Herstellern wie Filzada und Rasenwerk die Haltbarkeit erhöhen, sind stabile Sternklingen in der Regel für eine ganze Mähsaison ausreichend.
Im Folgenden werde ich u.a. auf die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Mähsysteme eingehen, die besten Ersatzklingen vorstellen und dir erläutern, wie der Austausch funktioniert.
Welche Messerarten gibt es bei Mährobotern?
Messer auf einer Metallscheibe – energieeffizient, leise und günstig
Mähroboter mit drei kleinen beweglichen Messern auf einer rotierenden Metallscheibe zählen aktuell zu den verbreitetsten Modellen und kommen beispielsweise bei Geräten von Gardena, Worx oder Husqvarna zum Einsatz. Diese bringen gleich mehrere Vorteile mit sich.
Zum einen sind die Klingen günstig in der Anschaffung. So belaufen sich die Kosten je nach Nutzung zwischen 4 und 10 Euro pro Mähsaison. Dabei sorgen sie nicht nur für einen sauberen Schnitt, sondern auch für einen geräuscharmen Betrieb.
Zum anderen lassen sich die Messer schnell und unkompliziert austauschen. Dazu musst du lediglich jeweils die Mutter, die die Klinge befestigt, mit einem Schraubenzieher lösen. Im Anschluss ersetzt du die alte Klinge durch die Neue und ziehst die Mutter wieder an.
Achtung
Beim Festziehen der Mutter muss für die Klinge noch so viel Spielraum bleiben, dass sie um 360 Grad rotieren kann.
Sternmesser – robust, widerstandsfähig und langlebig
Sternmesser finden sich häufig bei Herstellern wie Robomow, Ambrogio und Wiper. Charakteristisch ist die von einer Welle angetriebene Metallklinge mit drei Zacken; es gibt aber auch Modelle mit vier, sechs oder acht Zacken.
Aufgrund ihrer robusten Beschaffenheit sind sie deutlich langlebiger als die kleinen Messer auf einer Drehscheibe und müssen daher seltener gewechselt werden. Dafür sind sie lauter im Betrieb, verbrauchen mehr Energie und büßen ab der Hälfte der Mähsaison spürbar an Schärfe ein. So gelingt das Schnittbild nicht mehr perfekt.
Zudem kann es bei Kollisionen mit Tieren zu erhöhter Verletzungsgefahr kommen, da die Klingen stets stabil in Position verharren.
Welche weiteren Klingenarten gibt es?
Zusätzlich zu freischwingenden Klingen und Sternmessern gibt es zwei weitere Messervarianten bei Mährobotern, die allerdings modellspezifisch und daher nicht weit verbreitet sind.
AL-KO nutzt beispielsweise ein geräuscharmes Double-Cut-System mit doppelseitig schneidenden Klingen. Mit diesen soll der Rasenmulch besonders klein geschnitten werden, damit er sich schneller zersetzen und dem Boden als biologischer Dünger dienen kann.
Hersteller STIHL dagegen setzt auf ein Mähwerk, das an mit seiner quer verlaufenden Klinge an einen handelsüblichen Rasenmäher erinnert. Es zeichnet sich durch robuste Merkmale aus und sollte dem Hersteller zufolge zweimal pro Saison ausgewechselt werden.
Wann sollten die Klingen gewechselt werden?
Während du herkömmliche freischwingende Klingen alle zwei Monate wechseln solltest, halten Klingen mit spezieller Beschichtung länger.
Der Wechsel von Sternklingen muss dagegen nicht so häufig erfolgen. Hier reicht ein Wechsel pro Mähsaison.
Grundsätzlich solltest du eigene Erfahrungen machen und sowohl auf das Verhalten deines Mähroboters achten als auch auf das Rasenbild. Zumal verschiedene Faktoren die Haltbarkeit der Klingen beeinflussen. Diese werde ich dir im Folgenden vorstellen.
Einsatz – wie häufig wird gemäht?
Für ein gesundes, ebenes Rasenbild wird der tägliche Einsatz des Mähroboters empfohlen. Wenn du dieser Empfehlung folgst und deinen Mähroboter täglich oder alle zwei Tage im Einsatz hast, nutzen sich die Klingen natürlich schneller ab, als wenn der smarte Gartenhelfer bloß einmal pro Woche auf deiner Wiese unterwegs ist.
Eigene Ansprüche – wie perfekt soll das Ergebnis aussehen?
Ein wichtiger Punkt ist dein eigener Anspruch an deinen Rasen. Legst du stets auf einen möglichst perfekt geschnittenen Rasen Wert oder kannst du gut damit leben, wenn die Grünfläche teilweise ungleichmäßig wirkt?
Fakt ist jedoch, dass nur ein gepflegter Rasen weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten ist und dauerhaft eine dichte Grasnarbe ausbilden kann.
Jahreszeit – wie wirkt sich der Jahresverlauf auf das Mähverhalten aus?
Im Frühling und besonders zu Regenzeiten wächst das Gras schneller und sollte dementsprechend oft gemäht werden. In der Folge erhöht sich der Abrieb der Klingen, wodurch zumindest bei freischwingenden Klingen ein regelmäßiger Wechsel erforderlich wird.
Im Hochsommer verlangsamt sich das Wachstum der Halme und klingt schließlich im Herbst ab, was die Haltbarkeit der Klingen verlängert.
Tipp: Es gibt Mähroboter-Modelle, die während der Fahrt das Wachstum der Halme analysieren und nur bei einer gewissen Schnitthöhe mähen. So werden die Klingen smart genutzt und halten länger.
Rasensorte – nicht jeder Rasen ist gleich
Es gibt Rasensorten, die schneller wachsen, jedoch eine geringere Narbendichte aufweisen. Billige Mischungen sorgen oftmals dafür, dass dein Mähroboter eine stärkere Zuwendung und mehr Aufwand benötigt, um ein ansprechendes Schnittbild zu erreichen. Darum nutzen sich Klingen je nach Rasensorte generell unterschiedlich ab.
Wetter – schütze die Klingen vor zu viel Nässe
Die wechselnden Wetterbedingungen setzen den Klingen auf Dauer zu. Daher solltest du die Klingen besonders bei starken Regenperioden öfter von nassem Grasschnitt befreien und gründlich reinigen, um Korrosionen vorzubeugen.
Kollisionen – sorge für eine freie Rasenfläche
Selbst robuste Titanklingen sind vor unerwünschten Kollisionen mit herumliegenden Objekten auf der Rasenfläche nicht gefeit.
Kleine Steine, Fallobst, Zapfen, Äste, übermäßiges Laub oder Spielzeug können dafür sorgen, dass die Klingen schneller abstumpfen oder gar zu Bruch gehen. Darum solltest du immer darauf achten, die Rasenfläche vor dem Einsatz des Mähroboters freizuhalten.
Dafür können dir verschiedene Hilfsmittel wie beispielsweise Rollsammler oder Apfelschürze, aber auch Rechen und Laubbläser dienlich sein, die nicht nur schnell und großflächig arbeiten, sondern anstrengendes Bücken verhindern.
Woran erkenne ich stumpfe Messer?
Stumpfe Messer erkennst du an mehreren Merkmalen:
- Die Messer machen optisch einen abgenutzten Eindruck und fühlen sich an beiden Kanten stumpf an.
- Der Mähroboter reißt beim Fahren Büschel aus und hinterlässt stumpfe, ausgefranste Halme, die einen bräunlichen oder gräulichen Farbton aufweisen.
- Der Mähroboter verbraucht mehr Energie und sucht dementsprechend häufiger die Ladestation auf.
- Dein Mähroboter fährt mit erhöhter Lautstärke, weil er mehr Kraft zum Mähen aufwenden muss.
Worauf kommt es beim Kauf von Ersatzmessern an?
Es ist wichtig darauf zu achten, welche Messer vom Hersteller empfohlen werden. Nicht jedes Messer ist mit jedem Mähroboter kompatibel. Darum empfehle ich dir, vor dem Kauf in der Produktbeschreibung unbedingt zu prüfen, für welche Geräte die Messer geeignet sind.
Grundsätzlich sollten deine Ersatzklingen ähnliche Maße, Form und Größe mit den mitgelieferten Klingen aufweisen.
Herkömmliche Ersatzmesser sowie Messer mit spezieller Beschichtung sind in der Regel zu 30 bis 40 Stück im Bundle mit der gleichen Anzahl an Schrauben zu kaufen.
Sternmesser sind dagegen entweder einzeln oder im Set zu zwei bis drei Stück erhältlich. Ob zusätzliche Schrauben oder eine Zange zur Montage im Lieferumfang enthalten sind, kommt auf den Hersteller an und sollte in der Produktinformation beachtet werden.
Grundsätzlich gilt für alle Mähsysteme: Scharfe Klingen sorgen für ein optisch ansprechendes Schnittbild und einen gesunden Rasen, verbrauchen weniger Energie, schonen den Akku und steigern die Effizienz des Mähroboters.
Diese Vorteile bringen Titanklingen
Titanklingen sind meist dicker (0,75 mm statt 0,6 mm) und aufgrund ihrer speziellen Beschichtung weniger anfällig für Brüche. Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile.
Titanklingen bleiben länger scharf und sorgen dementsprechend länger für einen optimal getrimmten, gesunden Rasen. Dadurch, dass weniger Energie verbraucht wird, verlängern sich die Mähintervalle deines Mähroboters. Dadurch sparst du Strom.
Zudem reduzieren scharfe Messer die Lautstärke während des Betriebs. Außerdem musst du Titanklingen seltener ersetzen.
Gegenüber herkömmlichen Klingen sind Titanklingen also deutlich im Vorteil.
Für welche Mähroboter sind Titanklingen geeignet?
Titanklingen sind ausschließlich für Mähroboter mit freischwingenden Messern auf einer Drehscheibe erhältlich. Sternmesser sind robuster, sodass zum aktuellen Stand keine härteren Versionen existieren.
Titanklingen erhältst du in lokalen Baumärkten oder in Online-Shops. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Filzada, Genisys, Migarda und Rasenwerk. Dabei beläuft sich der Preis für ein Bundle mit 30 Ersatzklingen zwischen 10 und 20 Euro.
Das sind die besten Klingen für Mähroboter: Die besten Anbieter
Freischwingende Klingen
Die Klingen der Marke Filzada sind mit allen Mährobotern der Lorx Landroid-Serie kompatibel. Ihr Korpus aus rostfreiem Edelstahl ist mit einer Titan-Karbid-Beschichtung versiegelt, was sie robust und langlebig macht. Mit einer Breite von 0,85 mm und einem Gewicht von 3 g sind sie recht dick und schwer.
Ebenso kann sich der Preis sehen lassen. So kosten die 45 Klingen und Schrauben in der umweltfreundlichen Kartonverpackung rund 20 Euro. Durch dieses gute Preis-Leistungs-Verhältnis gehören die Klingen zu den beliebtesten auf dem Markt.
Die Ersatzklingen von Domar lassen sich bei sämtlichen Modellen von Worx Landroid, Landscape und Einhell einsetzen. Sie sind aus rostfreiem Edelstahl gefertigt und verfügen über eine bruchsichere und goldfarbene Spezialbeschichtung.
Die gehärteten Klingen sind korrosionsbeständig, wetterfest, langlebig und scharf.
Die 30 Klingen sind zusammen mit 30 Schrauben in einer Aufbewahrungsbox für rund 20 Euro zu haben.
Die Universal-Klingen der Marke Rasenwerk kannst du für sämtliche Modelle der Marken Gardena, Husqvarna und Yard Force verwenden.
Die Klingen aus rostfreiem Edelstahl sind 3 mm dick und dank Titancarbonit-Beschichtung widerstandsfähig, korrosionsbeständig und langlebig.
Zudem sind an den mitgelieferten Schrauben an der Unterseite schmale Zapfen integriert, die beim Festziehen Schäden am Gewinde vorbeugen sollen – ein praktisches Feature gegenüber ähnlichen Klingen.
Die 30 Klingen werden mit 30 Schrauben in einer Aufbewahrungsbox geliefert und kosten insgesamt rund 20 Euro.
Sternmesser
Die Original-Ersatzklinge aus dem Ambrogio-Store besteht aus entmagnetisiertem, gehärtetem Stahl und lässt sich für die Mähroboter Ambrogio L60 Elite und Deluxe sowie L50, L60 Wiper Blitz, Tech Line D6 und L6 nutzen.
Die vierfach gezackte Klinge mit einem Durchmesser von 25 cm verfügt über nach unten gebogene Schneidkanten, was dem Hersteller zufolge für einen niedrigeren Verbrauch sorgt.
Enthalten sind im Lieferumfang außerdem vier Schrauben zur Installation. Der Preis für die Klinge beträgt 32 Euro.
Die zwei scharfen Stahlmesser sind für Robomow-Modelle der MS/RS-Serie geeignet. Sie zeichnen sich durch drei gewölbte Zacken aus, die mit ihrer robusten Beschaffenheit für ein gleichmäßiges Schnittbild sorgen und auch mit hohem Gras zurechtkommen.
Je nach Schnittfrequenz empfiehlt der Hersteller einen einmaligen bis zweimaligen Austausch der Klingen pro Saison, sodass die Klingen ein ganzes Jahr ausreichen.
Im Lieferumfang ist neben den Klingen eine zusätzliche Zange für die Montage enthalten, außerdem empfiehlt der Hersteller Handschuhe, um Schnittverletzungen vorzubeugen. Der Preis für das Set liegt bei 100 Euro.
Das Original-Messer-Set aus dem Robomow-Store ist für ältere RM/RL-Modelle sowie für City 100/110/120 geeignet.
Die drei enthaltenen schwarzen Klingen aus Stahl haben jeweils zwei Zacken mit gebogenen Enden. Der Hersteller verspricht schnelle wie effiziente Ergebnisse auch bei hohem Gras. Dank ihrer Stabilität reicht eine Klinge für eine ganze Mähsaison.
Der Preis für das Set beläuft sich auf rund 95 Euro. Zusätzliche Schrauben oder eine Zange sind allerdings nicht enthalten.
Wie wechsle ich die Klingen aus?
Austausch von freischwingenden Klingen
Der Austausch von freischwingenden Klingen nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Jede Klinge wird dabei von einer Schraube an der Metallscheibe gehalten.
1. Deaktiviere den Sicherheitsschalter.
2. Löse die Schraube mit einem Kreuzschraubenzieher und trenne die Klinge von der Scheibe.
3. Setze die neue Klinge an die Stelle der alten und achte darauf, dass sie nach dem Festschrauben weiterhin ungehindert um 360 Grad rotieren kann.
Wiederhole diesen Vorgang, bis du alle drei Klingen ersetzt hast.
Austausch eines Sternmessers
Der Austausch von einem Sternmesser ist in wenigen Handgriffen erledigt. Dafür benötigst du die Messerklammer, die im Lieferumfang deines Mähroboters enthalten ist.
1. Deaktiviere den Sicherheitsschalter.
2. Nimm die Messerklammer zur Hand und führe sie an beiden Enden in die vorgebohrten Löcher der Sternklinge.
3. Drücke die Messerklammer zusammen und zieh das Sternmesser heraus.
4. Nimm die Ersatzklinge zur Hand und drücke sie auf die Vorrichtung, bis sie einrastet und sich leicht drehen lässt.
Achtung: Aufgrund von Schnittgefahr solltest du beim Austausch der Klingen immer Sicherheitshandschuhe tragen.
Kann ich die Klingen meines Mähroboters nur schärfen statt zu wechseln?
Von Hand geschärfte Klingen können ebenso wie gekaufte Klingen zu einem gleichmäßigen Rasenbild führen. Das Schleifen und Schärfen deiner Klingen solltest du allerdings nur dann selber ausführen, wenn du dich entweder damit auskennst oder erlernen möchtest.
Zudem benötigst du das passende Equipment in Form eines Schleifsteins, was für zusätzliche Kosten sorgt.
Außerdem kostet das manuelle Schleifen der drei Klingen Zeit und Mühe – zwei Faktoren also, die dem Mähroboter-Prinzip der Entlastung entgegensteuern.
Da ein Wechsel von neu gekauften Klingen in der Regel binnen zehn Minuten erledigt ist und die Schärfe 100 % gewährleistet ist, sind diese vom Faktor Zeit eindeutig effizienter.
Welche Klingen sind ungefährlicher in Bezug auf Unfälle mit Tieren?
Studien haben ergeben, dass Mähroboter mit freischwingenden Klingen bei Kollisionen mit nachtaktiven Tieren geringeren Schaden als Modelle mit feststehenden Klingen verursachen. Treffen schwenkbare Klingen auf ein Hindernis, das härter ist als Gras, klappen sie in einen Rahmen ein.
Außerdem ist es hilfreich, wenn der Mähroboter über eine tiefe Schürze verfügt. Ein geringer Abstand zum Boden ist deswegen ideal, da die Klingen des Roboters unter der Schürze geschützt werden. Dadurch werden Verletzungen deutlich minimiert.
Zur Unfallprävention trägt außerdem dazu bei, dass du den Mähroboter ausschließlich bei Tag verwendest. Als ideale Mähzeiten gelten die Stunden vormittags und am späten Nachmittag. In diesen Stunden ist der Mähroboter einerseits nicht allzu starker Sonneneinstrahlung ausgeliefert, andererseits wird der Garten nicht so frequentiert von Tier und Mensch aufgesucht.
Wenn du mehr zu diesem Thema wissen möchtest, lege ich dir diesen Artikel ans Herz.