Die ersten Modelle von Saugrobotern sind noch ohne System kreuz und quer durch die Wohnung gefahren. Mittlerweile verfügen sie über Karten, die ihre Arbeit schneller und effizienter machen. 

Saugroboter mit Karten erstellen eine virtuelle Karte der Wohnung mit einer Kamera oder einem Laserturm. Die Genauigkeit der Karte, die bearbeitbaren Funktionen in der dazugehörigen App und die Hinderniserkennung hängen vom jeweiligen Modell und der Art der Kartenerstellung ab. 

Saugroboter mit Karten erleichtern die Hausarbeit ungemein. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Funktionen: von der Art der Kartenerstellung über die verschiedenen Bedienfunktionen auf der App bis hin zu Karten für mehrere Etagen.  

Kartenerstellung via Kamera

Saugroboter mit Kamera - ILIFE A8
Mit einer Kamera an der Oberseite orientiert sich der Roboter an der Decke

Saugroboter können eine Karte via Kamera erstellen. Diese ist auf dem Gehäuse des Roboters installiert. Für die Kartenerstellung scannt diese Kamera die Decke und erfasst so den Grundriss. Dadurch kann sich der Roboter den Bereich errechnen, den er zu saugen hat.

Hindernisse erkennt der Roboter mit dieser Art der Kartenerstellung nicht. Es gibt aber Modelle, die zusätzlich zur Kamera mit Infrarot-Sensoren arbeiten, damit der Roboter nicht an jedem Sessel oder Tischbein anstößt. Die Erstellung der Karte mit einer Kamera bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. 

Vorteile: 

  • Der Roboter ist sofort einsatzbereit, da er die Karte nicht speichert. Er navigiert sich jedes Mal aufs Neue durch die Wohnung und arbeitet in geraden Bahnen die Wohnung ab. 
  • Diese Roboter sind auch leicht zu bedienen. Es ist keine Kartenerstellung vorab nötig. Einfach einschalten und ihn seine Arbeit verrichten lassen. 
  • Manche Hersteller bieten eine virtuelle Karte an, auf der du nachverfolgen kannst, wo der Roboter bereits war und wie lange er noch braucht.

Nachteile:

  • Die virtuellen Karten, die mit einer Kamera erstellt werden, sind sehr ungenau. Du brauchst viel Fantasie, um deine Wohnung wiederzuerkennen.
  • Da der Roboter sich an der Decke orientiert, können Dachschrägen ein Problem werden. Das kann dazu führen, dass er nicht den gesamten Bodenbereich säubert. 
  • Der Roboter navigiert sich jedes Mal neu, was zu längeren Reinigungszeiten führen kann. 
  • Die Bearbeitung der Karte auf der App ist nicht möglich. So lassen sich keine Sperrzonen oder andere Bereiche einrichten. 

Kartenerstellung via Laserturm

Erfahrunge und Tipps rund um Saugroboter
Saugroboter die mit Laser navigieren haben oben einen Laserturm

Eine andere Art der Kartenerstellung ist mit einem Laserturm. Dieser ist oben auf dem Roboter montiert. Dabei scannt ein rotierender Laserstrahl die Räumlichkeiten und erfasst den Grundriss der Wohnung, Möbel und Hindernisse.

Die Karte wird virtuell erstellt und der Roboter kann die beste Reinigungs-Route finden und diese gegebenenfalls anpassen und verändern. Auch bei dieser Art der Kartenerstellung gibt es Vor- und Nachteile, die du berücksichtigen solltest.

Vorteile:

  • Der Laserturm erstellt eine exakte Karte auf der App. Dort werden alle Möbel und Hindernisse angezeigt und der Roboter kann sich ohne unnötige Zusammenstöße durch die Wohnung navigieren.
  • Bei einer Karte via Laserturm ist die Bearbeitung der Karte möglich. Du kannst Sperrzonen einrichten, den Roboter mithilfe von „Leuchttürmen“ in den nächsten Raum navigieren und Einzelraumreinigungen veranlassen. Dieses besondere Feature haben bis dato allerdings nur die Saugroboter von iRobots. 
  • Durch die exakte Erstellung der Karte hat der Roboter die Möglichkeit, auch seinen Standpunkt genau zu erfassen. Sobald er bei niedrigem Akku zurück zur Ladestation muss, macht er genau dort weiter, wo er zuvor aufgehört hat. 

Nachteile: 

  • Der Laserturm kann je nach Modell einige Zentimeter höher sein. Dadurch können tiefe Couchen oder andere Möbel zum Problem werden. 
  • Der Saugroboter ist mit all seinen Funktionen nicht sofort einsetzbar. Der Roboter muss vorab eine virtuelle Karte erstellen und je nach Hersteller eine erste Reinigungs-Runde beendet haben, bevor du Änderungen und Anpassungen auf der Karte in der App vornehmen kannst.

Tipp

Die Kartenerstellung mit beiden Varianten solltest du bei Tageslicht vornehmen. Sowohl die Kamera als auch der Laserturm brauchen Helligkeit, um die verschiedenen Bereiche des Zuhauses erkennen zu können. Am besten geeignet ist dafür natürliches Tageslicht, aber auch das Einschalten der Lichter unterstützt eine ideale Kartenerstellung. 

Die Installation der App für die virtuelle Karte

Saugroboter Apps: Die verschiedenen Apps im Vergleich
Saugroboter von Roborock haben eine sehr ausgereifte App

Die virtuelle Karte der Saugroboter kann über eine App abgerufen werden. Die meisten Hersteller verfügen über dazugehörige Apps für mehrere Anbieter wie IOS, Android oder Windows 10.

Für eine erfolgreiche Installation sollten die Betriebssysteme über die neueste Version verfügen. Diese Apps sind in der Regel kostenlos. Für die Installation und spätere Verwendung muss sowohl die App als auch der Roboter mit dem heimischen WLAN-Netz verbunden sein. 

Stell also sicher, dass dein WLAN-Empfang im gesamten gewünschten Saugbereich ausreichend ist und dass dein WLAN-Router über den vom Roboter benötigten Funkbereich verfügt. Danach den Saugroboter mit deinem WLAN-Netz verbinden und das Passwort vom Router eingeben.

Die Bedienung der App

In der App lassen sich eine Vielzahl an Informationen abrufen. Je nach Modell und Funktionen kommen mehr Möglichkeiten hinzu. Verfügt der Roboter über eine Wischfunktion oder über eine Kamera oder eine andere Art der Kartenerstellung, werden diese in der App angezeigt. Auf der erstellten Raumkarte in der App lassen sich Flächen und Sperrzonen sowie spezielle Plätze in der Wohnung einzeichnen.

Saugroboter mit Karten für mehrere Etagen

Saugroboter können viel, aber noch nicht alles – wie Treppensteigen. Wenn du also mehrere Etagen mit einem Saugroboter saugen möchtest, bringen solche mit virtuellen Karten viele Vorteile mit sich.

Ok, du hast nur wenige Möglichkeiten, das Problem mit den Treppen zu lösen: Entweder du kaufst dir für jede Etage einen eigenen Saugroboter oder du trägst ihn selber in die einzelnen Etagen. Solltest du dich für die zweite Variante entscheiden, gibt es einige Faktoren, die du beachten solltest. 

Der Saugroboter sollte unbedingt über einen Absturzsensor verfügen. Der schützt den Roboter davor, bei seiner Reinigungs-Tour die Treppen hinunterzufallen und kaputtzugehen. Außerdem ist eine hohe Akkulaufzeit wichtig, denn sonst muss er permanent zurück zur Ladestation. 

Wenn du einen Saugroboter für mehrere Etagen brauchst, sollte der Roboter mehrere Karten speichern können. Dabei gilt: Je besser die Kartenerstellung ist, desto besser wird das Ergebnis. So sind zum Beispiel Schlafzimmer nicht immer frei von herumliegenden Socken, Taschen oder Ladekabeln.

Mit der Kartenerkennung umgeht der Roboter die Hindernisse selbständig und führt seine Arbeit lückenlos fort, ohne sich in etwas zu verfangen. Dabei erkennt der Roboter selbständig, in welcher Etage er sich befindet und kann dementsprechend seine Route planen und ist dadurch schneller und effizienter. 

Bei der Anzahl der speicherbaren Karten hängt die Anzahl vom Hersteller ab. Können Karten gespeichert werden, sind meist zwischen zwei und zehn Karten möglich. 

Wie Multi-Floor-Mapping funktioniert

Wenn du mehrere Etagen hast, die der Roboter saugen soll, sind Roboter mit mehreren gespeicherten Karten sehr hilfreich. Sie ziehen sofort die richtige Karte heran und verrichten ihre Arbeit.

Dabei muss sich der Roboter nicht jedes Mal neu orientieren, was Zeit und Akku spart. Zusätzlicher Vorteil: Du kannst jeden Stock vorab einteilen und nach deinen Wünschen einrichten. So weiß der Roboter sofort, dass er in diesem Stock beispielsweise das Kinderbett umgehen muss.

Welche Funktionen sollte der Roboter mit Karten-App mitbringen

Egal ob dein Roboter eine Etage oder mehrere Etagen saugen soll, es gibt ein paar Funktionen, die mit der Möglichkeit einer Kartenerstellung Hand in Hand gehen sollten. 

  • Sperrzonen: Das sind Bereiche, die der Roboter nicht saugen soll wie die Kinderspielecke, den Bereich um den Fressnapf des Haustieres oder den Teppich.
  • Timer: Lege die Startzeit der Reinigung fest, um so maximalen Komfort zu haben. Das sorgt für keine unnötige Geräuschkulisse im Homeoffice oder während der Schlafenszeit des Babys. 
  • Reihenfolge: Lege die Reihenfolge fest, in der der Roboter die verschiedenen Räume saugen soll. Der Eingangsbereich ist wichtiger als das kleinere Bad für Gäste. Also wird dieser Bereich als erstes gesaugt. 
  • Spezielle Plätze: Gib auf der Karte an, welcher Platz besondere Aufmerksamkeit braucht. Der Lieblingsplatz vom Hund sollte zwei Mal am Tag gesaugt werden und das sehr gründlich. Mit ein paar Klicks auf der virtuellen Karte ist das unkompliziert und schnell erledigt.

Fazit:

Saugroboter mit virtuellen Karten haben die Welt der Saugroboter revolutioniert. Sie fahren nicht mehr mit dem Chaos-Prinzip durch die Wohnung, sondern halten sich an Karten, die sie mithilfe von Kameras oder einem Laser-Turm erstellen. Das macht sie nicht nur schneller, sondern auch effizienter. 

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