Bei der Neuanlage von Rasenflächen auf denen ein Mähroboter betrieben werden soll, kannst du dir viel Ärger sparen, wenn du im Vorhinein bestimmte Dinge berücksichtigst, die für den reibungslosen Betrieb eines Mähroboters wichtig sind.
Was muss bei der Planung von Rasenflächen für Mähroboter beachtet werden? Bei der Planung von Rasenflächen für Mähroboter sollte darauf geachtet werden, dass die Fläche nicht zu verwinkelt ist, insbesondere auf spitze Winkel verzichtet wird, keine zu großen oder zu abrupten Steigungen vorkommen, genügend Abstand zwischen Rasenkante und Inselflächen liegt, Rasenkantensteine eingeplant werden, keine störenden Metalle verwendet werden, Durchgänge breit genug geplant werden und Stromleitungen intelligent geplant werden.
Bei der Neuanlage einer Rasenfläche, z. B. beim Hausbau, gibt es also eine ganze Menge, die du beachten solltest, damit ein Mähroboter auf dieser Fläche problemfrei arbeiten kann. Ich will dir hier die einzelnen Punkte erklären.
Fehler #1: Die Fläche ist zu verwinkelt
Je verwinkelter die Fläche, desto mehr Probleme gibt’s. Und selbst wenn der Mähroboter alles brav abarbeitet: Sehr verwinkelte Flächen reduzieren die Flächenleistung des Mähroboters deutlich. Für ihn stellt sich das Ganze als verwirrendes Labyrinth dar, durch das er irgendwie hindurch navigieren muss.
Jedes Mal, wenn er auf ein Begrenzungskabel trifft, weiß er, hier geht’s nicht weiter: Also muss ich in eine andere Richtung weiterfahren. Er bleibt also stehen, setzt kurz zurück und dreht in eine andere Richtung ab.
Das kostet Zeit. Es gibt auch Mähroboter die beim „aufprallen“ auf das Begrenzungskabel nicht stehen bleiben, sondern in einer fließenden Bewegung die Richtung wechseln (z. B. WORX mit AIA). Dennoch kann er die Fläche nicht effizient abmähen, wenn er ständig die Richtung wechseln muss und findet so auch nicht in die schwer zugänglichen Ecken.
Es gibt zwar diverse Techniken, die dem Mähroboter helfen, sich auch in verwinkelten Gärten zurecht zu finden. Am besten ist es aber, wenn du es dem Mähroboter nicht unnötig schwer machst.
Das schlimmste für Mähroboter sind spitze Winkel. In Ecken mit spitzem Winkel braucht der Mähroboter besonders lange, um dort erstens hinein zu finden und dann auch wieder heraus. Vielleicht schafft er es auch gar nicht mehr heraus.
Fehler #2: Problematische Steigungen
Ein weiterer Fehler, den du beim Anlegen einer neuen Rasenfläche vermeiden solltest, sind zum einen zu steile Steigungen und zum anderen zu abrupten Steigungen.
Jeder Mähroboter ist nur für eine bestimmte maximale Steigung ausgelegt. Diese ist meist sehr deutlich in den Spezifikationen des einzelnen Geräts erkenntlich. Einfache Mähroboter schaffen lediglich 25 %, bessere Geräte kommen auf 45 %. Einige Highend-Varianten kommen sogar mit 70 % Steigung klar. Diese sind allerdings auch entsprechend teuer.
Was viele außerdem nicht wissen, die bisher noch keinen Mähroboter besessen haben (und sogar manche die einen besitzen). Dieser Wert der maximalen Steigung gilt nur ab einem gewissen Abstand zum Rand. Im direkten Randbereich brauchen die meisten Mähroboter eine gewisse Auslaufzone.
Das heißt, auf den letzten Metern in Richtung Begrenzungskabel darf die Steigung oft nicht mehr als 15 % betragen. Das solltest du bei der Planung einer neuen Rasenfläche also bedenken. Unter Umständen sollten dann hier zu große Steigungen ausgeglichen werden, idealerweise noch bevor der Rasen ausgesät wird.
Fehler #3: Zu kleine Abstände zwischen Rasenkante und Inselflächen
Bäume, Sträucher, Blumenbeete oder andere Bepflanzungen können als Inseln auf der Fläche angelegt werden. Generell ist das kein allzu großes Problem für Mähroboter, denn mit dem Begrenzungskabel können auch Begrenzungen innerhalb des Arbeitsbereichs unkompliziert angelegt werden. In diesem Artikel habe ich gezeigt, wie genau das geht.
Damit der Mähroboter jedoch zwischen Insel und äußerer Rasenkante problemlos hindurch fahren kann, muss ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden. Bei den meisten Geräten gilt hier ein Mindestabstand von einem Meter, der eingehalten werden sollte. Auch zwischen den Inseln sollte dieser Mindestabstand eingehalten werden.
Achte also bei einer neuen Fläche darauf, dass solche Hindernisse, wie z. B. einzelne Bäume, Sträucher oder Blumenbeete, die du als Inseln anlegen möchtest, einen Mindestabstand von einem Meter voneinander haben, damit der Mähroboter zwischen ihnen problemlos hindurch fahren kann, um den Rasen zu mähen.
Fehler #4: Keine Rasenkantensteine eingeplant
Mähroboter können nicht bis komplett an den Rand mähen, da zwischen Mähwerk und äußerer Karosserie ein gewisser Mindestabstand besteht. Außen bleibt daher ein dünner Rasenstreifen stehen, so dass du regelmäßig selbst noch einmal nacharbeiten musst. Selbst Mähroboter mit Kantenmodus kommen nicht bis ganz an den Rand. Da ihr Mähwerk seitlich versetzt ist, lassen sie zwar weniger stehen, ganz wird das Problem dadurch jedoch nicht gelöst.
Wenn du dir aber die Arbeit des ständigen Nachbesserns an den Rändern sparen möchtest, solltest du Rasenkantensteine verlegen. Meiner Meinung nach sollte jeder neu geplante Rasen auf dem ein Mähroboter betrieben werden soll, mit solchen Rasenkantensteinen ausgestattet werden.
Damit du also nicht enttäuscht davon bist, dass dein Mähroboter nicht die ganze Fläche mäht und du ständig die Grasbüschel am Rand nachmähen musst, würde ich dir raten, bei der Planung der neuen Rasenfläche solche Rasenkantensteine gleich mit einzubeziehen.
Je nach Mähroboter müssen die Rasenkantensteine unterschiedlich Breit sein. Verschiedene Vorschläge von uns, welche Rasenkantensteine du verwenden kannst, findest du hier.
Fehler #5: Zu schmale Durchgänge und Verbindungswege bei mehreren Flächen
Ein weiterer Fehler, der gerne beim Planen und Anlegen neuer Rasenflächen gemacht wird, ist dass Durchgänge und Verbindungswege zu schmal gewählt werden. Wenn dein zukünftiger Garten aus mehreren Flächen bestehen soll, solltest du darauf achten, dass die Verbindungswege auch breit genug sind, damit der Mähroboter zwischen den Flächen navigieren kann.
Viele Mähroboter sind zwar heutzutage mit diversen Funktionen ausgestattet, um enge Passagen zwischen Flächen passieren zu können, wie z. B. die Multizonen-Funktion, Fernstartpunkte und dergleichen, trotzdem darf dabei der Verbindungsweg nicht zu schmal gewählt werden.
Dies gilt insbesondere, wenn der Verbindungsweg selbst ebenfalls gemäht werden soll. Dient die Verbindung nur als Passage zwischen zwei Flächen und ist selbst z. B. gepflastert, reichen je nach Modell 60 cm bis 1 Meter als Breite aus.
Wächst auf dem Verbindungsweg jedoch Rasen, der ebenfalls durch den Rasenroboter gemäht werden soll, ist es sinnvoll die Passage etwas breiter zu planen, denn sehr enge Passagen sind schwierig für Mähroboter zu mähen.
Fehler #6: Für den Mähroboter unüberwindbare Hindernisse
Wer mehrere Rasenflächen in seinem neuen Garten plant und einen Mähroboter betreiben möchte, vergisst manchmal überhaupt daran zu denken, dass der Mähroboter irgendwie von Fläche A auf Fläche B gelangen muss, ohne dass du ihn selbst dort hintragen musst.
Treppenstufen oder extrem steile Verbindungswege zwischen verschiedenen Flächen sind daher ungeeignet. Besteht ein Höhenunterschied zwischen zwei Flächen, sollte eine Art Rampe aufgeschüttet werden, die der Mähroboter auch überwinden kann.
Bei der Gestaltung von Verbindungen zwischen den Flächen kannst du dir im Prinzip überlegen: Würde ein Rollstuhlfahrer von der einen auf die andere Fläche kommen? Dann schafft es in der Regel auch ein Mähroboter.
Also baue deinen Garten Mähroboter-Gerecht!
Fehler #7: Störende Metalle in der Rasenfläche
Metalle die sich auf der Mähfläche befinden, können den Mähroboter bei seiner Arbeit stören. Genauer gesagt stören sie das Signal, das vom Begrenzungskabel ausgesendet wird. Der Mähroboter muss dieses Signal ständig empfangen können, da er nur so weiß, ob das Signal überhaupt noch besteht, oder durch einen Stromausfall oder Kabelbruch ausgefallen ist.
Denn was wäre, wenn der Mähroboter auf das Begrenzungskabel trifft, es aber gar nicht wahrnimmt, da kein Strom hindurchfließt. Dann landet der Mähroboter irgendwo, wo er nicht sein soll. Z. B. beim Nachbar im Garten, oder noch schlimmer, im Teich.
Metalle innerhalb der Rasenfläche sind also Tabu. Zumindest wenn diese nicht mit dem Begrenzungskabel ausgegrenzt werden. Was können das für Metalle sein? Probleme bereiten z. B. Mähkanten aus Metall, die nicht ausgegrenzt wurden (z. B. wenn sie eine Blumeninsel umschließen), Swimmingpools mit Metallrahmen, Geländer aus Eisen, die im Boden versenkt werden, oder sonstige Stangen oder Rohre aus Metall.
Fehler #8: Verwenden problematischer Untergründe
Manche Untergründe können für den Mähroboter problematisch sein. Hierzu zählen z. B. Kies oder Rindenmulch. Denke z. B. an einen Kiesweg, der quer durch den Garten verläuft. Zum einen kann der Mähroboter sich in den Kies eingraben und stecken bleiben. Zum anderen ist es schlecht für die Klingen, wenn die kleinen Kieselsteine ins Mähwerk geraten.
Die Klingen stumpfen so natürlich viel schneller ab. Doch nicht nur das: Kleinste Steinchen können auch in kleinste Ritzen im Mähwerk gelangen und dort Schaden anrichten. Zudem besteht die Gefahr, dass Kieselsteine wie ein Geschoss aus dem Mähwerk herauskatapultiert werden.
Wenn du Polygonplatten oder dergleichen verwenden möchtest, achte darauf, dass diese auch gut im Boden eingelassen sind und möglichst ebenerdig mit dem Boden sind. Herausragende Steinplatten bieten natürlich eine super Möglichkeit für den Mähroboter, dort aufzufahren und stecken zu bleiben, oder das Mähwerk kaputt zu machen.
Bei der Planung von verwendenden Untergründen solltest du also mit Bedacht handeln und das Ganze so gestalten, dass der Mähroboter keine Probleme bekommt.
Fehler #8: Schlecht geführte Stromleitungen
Stromleitungen können das Begrenzungskabel oder Suchkabel des Mähroboters stören. Wenn Stromkabel durch den Garten verlaufen, sollten sie daher möglichst tief eingegraben werden. Als Minimum gilt hier 60 cm, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, dann lasse sie aber gleich einen Meter tief verlegen.
Insbesondere sollten Stromleitungen nicht genau unter dem Begrenzungskabel bzw. parallel zu diesem verlaufen. Wenn es irgendwie möglich ist, sollte auch vermieden werden, dass Starkstromleitungen unter der Rasenfläche entlanglaufen.
Fehler #9: Störende Stromabnehmer
Starke Stromabnehmer können den Betrieb des Mähroboters stören. Dies kann zum einen passieren, wenn sie sich in der Nähe der Mähfläche befinden, da sie selbst ein starkes elektrisches Feld erzeugen. Zum anderen können sie einen störenden Einfluss haben, wenn sie an derselben Stromleitung hängen, an der die Steckdose mit dem Trafo der Mähroboter-Ladestation verbunden ist.
Gerade beim Einschalten starker Stromabnehmer kann es zu Problemen kommen, da sie dann kurzzeitig ein sehr starkes elektrisches Feld erzeugen. Der Mähroboter verliert dann das Signal.
Daher solltest du einen ausreichenden Abstand zwischen solch starken Stromabnehmern und der Mähfläche einplanen. Starker Stromabnehmer sind z. B. Wärmetauscher, Klimaanlagen, Waschmaschinen etc.
Auch sollte die Außensteckdose für die Ladestation so geplant sein, dass am Kabel zwischen Stromverteiler und Steckdose möglichst keine dieser Geräte angebracht sind.
Fehler #10: Schlecht geplante Steckdose für die Ladestation
Und da kommen wir gleich zur Planung der Steckdose: Das Trafokabel der Mähroboter-Ladestation ist bei den meisten Geräten 10 Meter lang. Es sollte auch nicht durch ein Verlängerungskabel verlängert werden.
Stattdessen solltest du Steckdose und Standort der Ladestation so planen, dass die 10 Meter Kabellänge nicht überschritten werden.
Fehler #11: Zu viele Bäume über der Rasenfläche
Es ist natürlich nicht verboten, Bäume im Garten zu haben, wenn du einen Mähroboter betreibst. Bedenke allerdings, dass Dinge wie herabfallende Äste, zu viel Laub, Fallobst, Zapfen etc. die Arbeit des Mähroboters beeinträchtigen können.
Vor allen Dingen können sie dazu führen, dass die Klingen stärker abnutzen. Hier hängt es auch etwas davon ab, welches Mähwerk dein Mähroboter nutzt. Insbesondere wenn dein Mähroboter einen Messerteller als Mähwerk verwendet, solltest du allerdings nicht all zu viele Bäume im Garten stehen haben, zumindest nicht so, dass sie tonnenweise Material auf den Rasen abwerfen.
Wenn es dir nichts ausmacht, regelmäßig deine Rasenfläche abzulaufen und das alles einzusammeln, dann ist das natürlich kein Problem. Überlege dir aber lieber genau, ob du das wirklich immer machen willst. Außerdem kann es ja mal sein, dass du eine Weile nicht da bist und den Mähroboter so lange aber weiter betreiben willst.
Fehler #12: Die Ladestation wurde nicht eingeplant
Für die optimale Platzierung der Ladestation gelten einige Regeln. Wie du in Punkt 10 schon gelesen hast, sollte eine Steckdose im Umkreis von 10 Metern vorhanden sein. Darüber hinaus sollte die Ladestation so aufgestellt werden, dass in einem Umkreis von 3 Metern vor der Ladestation keine Hindernisse vorhanden sind.
Außerdem muss der Untergrund der Ladestation und die direkte Umgebung ebenerdig sein. Ideal ist zudem ein schattiger Standort, oder ein Standort der zumindest nicht der prallen Mittagssonne ausgeliefert ist. Im Zweifel kannst du auch eine Mähroboter-Garage aufstellen.
Die Ladestation sollte außerdem nicht in engen Winkeln liegen. Stattdessen ist es am besten, wenn du einen möglichst zentralen Standort wählst, um die Wege für den Mähroboter möglichst kurz zu halten.
Zu guter Letzt ist es von Vorteil, einen sichtgeschützten Standort zu wählen, um es eventuellen Langfingern nicht allzu leicht zu machen.
Bei der Planung des Gartens solltest du also einen guten Standort für die Platzierung der Ladestation einplanen.
Mehr zur Standortwahl und der richtigen Installation der Ladestation erfährst du hier.
Das war meine Liste der häufigsten 12 Fehler, die bei der Planung einer neuen Rasenfläche oder eines neuen Gartens gemacht werden. Wenn dir noch mehr einfallen oder du noch Fragen hast, schreib’s gerne unten in die Kommentare ?